Über die geschichtlichen Wurzeln der Insel kann man leider keine genauen Angaben machen, da sich um den Beginn der Zeit menschlicher Besiedelung auf Gran Canaria nur Mythen und Erzählungen ranken.
So soll der erste Besucher der Insel König Juba von Marocco gewesen sein. Als er auf der Insel ankam, war er beeindruckt von den zahlreichen Wildhunden, die auf Gran Canaria lebten und die ganze Insel bevölkerten, weshalb man ihr den Namen "Hundeinsel" gab. Viele Jahre später bereisten auch die Römer die Insel, die sie, nachdem sie einen höheren Zivilisationsstand erreicht hatten, als "Insulae Canariae" nannten und in der Folge erhielt sie auch die Namen "Insel des Glücks" und "Insel der Fortuna", doch durch die Römer entstand wohl der erste Anhaltspunkt des heutigen Namens Gran Canaria.
Die ersten, die die Insel bevölkerten, waren die Guanchen, ein nordafrikanisches Volk. Auch wenn niemals schriftliche Beweise der Guanchen gefunden wurden, weisen jedoch in Höhlen gefundene Waffen und Höhlen auf eine bereits sehr lange Menschheitsgeschichte auf Gran Canaria hin.
Nach dem Fall des Römischen Reiches vergaß man in Europa für etwa 1000 Jahre, dass die Insel überhaupt existierte. Als Segler sie im 14. Jahrhundert wiederentdeckten, lebten die Guanchen völlig abgeschnitten vom Rest der Welt auf Gran Canaria, weshalb sie, wie man herausfand, eine ganz eigene Kultur entwickelt hatten. So wurde die Bevölkerung zwar von Königen regiert, doch auch die Priester hatten einen hohen Stellenwert, da sie verschiedenste Rituale durchführten. Die besten Beweise dafür liefern die einbalsamierten Körper, die in den Höhlen mit zahlreichen materiellen Gütern begraben worden waren.
Der Frieden, der für mehr als ein Jahrtausend so charakteristisch war, wurde von den Italienern, den Portugiesen und den Spaniern gestört, die begannen, Schiffe nach Gran Canaria zu entsenden, um Fell- und Sklavenhandel zu betreiben und um im frühen 15. Jahrhundert mit der Eroberung der Insel zu beginnen. Auch wenn die Guanchen nur über primitive Waffen aus Holz, Knochen und Stein verfügten, gelang es ihnen, die Spanier länger als ein halbes Jahrhundert abzuwehren.
Die Eroberungsversuche begannen um 1405 und 1406, doch es dauerte bis 1438, bis Gran Canaria unter spanische Herrschaft fiel. Trotz ihres Sieges hatten die Katalanen aber mehr Menschen im Kampf gegen die Guanchen verloren als gegen das gesamte Aztekenreich.
Letztendlich waren die Guanchen aber sehr dezimiert - viele wurden getötet, andere begingen Selbstmord, um nicht unter spanischer Herrschaft leben zu müssen. Diejenigen, die überlebten, wurden getauft und versklavt, was zum Niedergang der Traditionen der Guanchen führte.
1485 wurde Las Palmas Bischofsresidenz. Zwischen 1820 und 1822 erhielt die Stadt ihren Statut als Hauptstadt, den sie dann jedoch wieder verlor. 1927 wurde Las Palmas erneut Hauptstadt - allerdings nur die der östlichen Provinzen des Archipels. Mit der Integrierung der Kanarischen Inseln in die Europäische Union im Jahre 1993 wurde Gran Canaria eines der beliebtesten Urlaubsziele - nicht nur in Europa, sondern weltweit. So bereisen etwa 10 Millionen Touristen jedes Jahr die Insel, wobei die meisten Besucher Deutsche, Engländer oder Skandinavier sind.